Während der aktuelle Spielbetrieb wegen Corona ruht, erreichte uns eine Hiobsbotschaft: Unser Vereinsmeister Christian Steinberg zieht berufsbedingt nach Wiesbaden und steht damit ab der nächsten Saison dem Verein nicht mehr zur Verfügung. Nach Rolf Binder verlieren wir damit einen weiteren Spitzenspieler wegen Wegzugs aus der Schlossgemeinde. "Der Verlust von Christian trifft uns sehr hart", sagt unser Vereinsvorsitzender Berthold Austrup. "Er ist nicht nur mit Abstand unser bester Spieler, er wird uns auch als Jugendtrainer und toller Kamerad sehr fehlen."
Christian war 2007 als zwölfjähriger Anfänger in den gerade neu gegründeten Verein eingetreten und verbesserte sich rasch. "Die ersten Eröffnungen hat mir Wolfgang Radke beigebracht, damals habe ich noch Anfangszüge wie h4 oder a3 gemacht", sagt Christian. Aber dann hat er nach eigener Aussage jede Menge Schachbücher gelesen und auch von unserem damaligen Vereinsmeister und Jugendtrainer Marc Lohoff viel gelernt. Seit 2011 gewann er dann selbst jedes Jahr die Vereinsmeisterschaft, nur 2017/18 wurde er von Josef Beutelhoff auf den zweiten Platz verwiesen.
Christian spielt seit Jahren äußerst erfolgreich an Brett 1 der ersten Mannschaft, zuletzt in der Bezirksklasse. Eigentlich hätte er schon lange an seinen Studienort nach Dortmund ziehen können, blieb aber wegen des Schachspielens in der Schloßgemeinde. Hier schätzt er vor allem die gute Atmosphäre: "Einen Verein mit derart guter Kameradschaft wie die SG Nordkirchen werde ich wohl schwerlich noch einmal finden". Auch er selbst ist ein sportliches und menschliches Vorbild in jeder Hinsicht. So bot er in der laufenden Vereinsmeisterschaft im Semifinale seinem Gegner Remis an, obwohl er leicht über die Zeit hätte gewinnen können, was er aber nicht wollte. Am Ende kostete ihn das sogar den Einzug ins Finale. Solche Fairness findet man nur ganz selten, wenn überhaupt in unserem Sport!
Natürlich will Christian auch in Wiesbaden seinem Hobby weiter nachgehen.
Der dortige Schachclub spielt in wesentlich höheren Klassen und hat mehrere
Internationale Meister und Fide-Meister in seinen Reihen. "Das wird mich schachlich sicher
weiter voranbringen, sagt Christian. Zumindest in dieser Saison will er die ausstehenden
Ligaspiele aber noch in seinem Heimatverein absolvieren. Mit vielen von uns wird Christian auch über das online-Schach in Verbindung bleiben. Wir wünschen ihm beruflich, privat und natürlich auch im Schach alles erdenklich Gute in seiner neuen Heimat.